Mittwoch, April 14, 2010

Vorboten der WM

In 58 Tagen beginnt die Fußball-WM. In den letzten Wochen hat sich bei mir eine fast kindliche Vorfreude Bahn gebrochen. Dabei ist es aber nicht so sehr das Turnier an sich, das dann meine Gedanken beherrscht, sondern vor allem das Drumherum, nämlich die langen Tage, Abende und Nächte in unserer Hütte “Haudizuawa“ mit vom Chefkoch liebevoll zubereitetem Grillfleisch, geimpftem Bier aus dem Steinkrug der Fuchserei Braubichler, Panini-Bilder sammeln, tauschen und einkleben, das WM-Tippspiel, die Fahne hissen, Siegesfeiern unter Einbeziehung der Regentonne, Beschädigung des Inventars unter Alkoholeinfluss …. usw. usw.

Wenn man das Ganze aber etwas nüchterner betrachtet, gibt es leider einige Indizien, die dafür sprechen, dass meine Vorfreude und die hohen Erwartungen nicht erfüllt werden.
Zum einen läuft die WM 2010 in meiner Vorstellung sportlich ähnlich erfolgreich ab wie die internationalen Turniere der Jahre 2002, 2006 und 2008. Was aber passiert, wenn das deutsche Team wie 2004 schon in der Vorrunde ausscheidet?
Zum anderen steht und fällt die WM in meiner Vorstellung mit den regelmäßigen Abenden in der Haudizuawa, die wiederum voraussetzen, dass aus einer Gruppe von 8-10 Leuten mindestens die Hälfte die Haudizuawa regelmäßig besucht. Davon ist meiner Meinung nach aber nur bei zwei Leuten fest auszugehen, bei allen anderen – mich eingeschlossen, so paradox das ob meiner vorherigen Ausführungen auch klingen mag – ist das aber alles andere als sicher. Und was wenn trotz regelmäßiger, gut besuchter Hüttenabende die legendäre Stimmung aus früheren Tagen nicht so recht aufkommen mag, weil man das Ganze mit angezogener Handbremse betreibt – aus beruflichen oder privaten Gründen oder ganz einfach weil man „keine 20 mehr“ ist? (Notiz an mich: Warum schreibst du sowas wenn du noch nicht mal 30 bist, du Freak?)

Am besten ist es also wahrscheinlich, wenn man – so schwer das auch fallen mag – nicht darauf hofft, dass es genauso legendär wird wie früher.
Denn wie früher wird es sicher nicht werden – aber vielleicht trotzdem legendär.